SEPTEMBER 2017 - USA

Jetzt überrollten uns die „bad news“..

Den beißenden Geruch hatten wir längst wahrgenommen, doch es kam knüppeldick: Waldbrände, so schlimm wie seit 20 Jahren nicht. Die riesigen Feuerwalzen waren nicht zu bändigen. Überall brannte es... In Washington, Idaho, Oregon bis hinunter nach Kalifornien. Fast täglich kamen neue Meldungen dazu. Permanent wurden Straßen gesperrt, Kleinstädte evakuiert, Menschen umgesiedelt. Jugendliche hatten durch ein gezündetes Feuerwerk im Wald(!) den ersten verheerenden Brandherd ausgelöst. Alles weitere war eine Kettenreaktion. Die seit Wochen vorherrschende Trockenheit lies Bäume, Sträucher oder Laub in Sekundenschnelle zu einem Raub der Flammen werden. Teils lag so dichter Smog in der Luft, das man keine 1-2 Meilen sehen konnte. Ständig mussten wir die von uns fokusierten Ziele abbrechen; eines nach dem anderen. Tagelanger, tiefer Frust umschreibt die Situation wohl noch am humansten…

In der größten „Kornkammer Amerikas“ hatten wir die endlose Rauchdecke über uns natürlich längst bemerkt. Sie verhinderte zwar leider eine gute Fernsicht, doch die Feuer selbst waren zu diesem Zeitpunkt noch weit weg. Mehr setzten uns die tropischen Temperaturen jenseits der 40 Grad Grenze zu. Frühmorgens hielt sich der „Schaden“ aber noch im Rahmen, während die Begeisterung grenzenlos war! Schon lange zuvor hatte ich Bilder dieser Kulisse entdeckt, die mich unglaublich faszinierten und beeindruckten. Es waren diese rollenden Hügel, grenzenlos bis an den Horizont und verlaufend in jede Himmelsrichtung, die sprachlos machten. Atemberaubend..! Obwohl das Frühjahr bestimmt die fotogenste Zeit für Aufnahmen ist;  bietet auch der Spätsommer mit den unterschiedlichsten Techniken des Getreidemähens reizvolle Motive. Überall entdeckte man abstrakte Muster in den Feldern. Ein Augenschmaus der Sonderklasse...

Wesentlich früher als geplant ging es dann hunderte Meilen südwestwerts an die Küste Oregons – aus Flucht vor dem Feuer. Der Wind hatte den Smog auch dort bereits verbreitet und dieser vermischte sich teils mit jenem zähen Nebel, der ständiger Begleiter an der zerrissenen Küstenlinie ist. An klaren Tagen jedoch, wenn sich die Sonne zeigte und den Dunstschleier des Pazifiks lichtete, offenbarte sich die ganze Schönheit entlang des Highways. Naturbelassen, wenig bewohnt, mit endlosen Stränden und wilder Brandung. Wellenreiter fühlen sich hier wie im Paradies. Den Sprung in die Promi-Klasse hat die Küste aber nie geschafft. Dafür fehlt es an Bademöglichkeiten. Sehr zur Freude vieler Strandläufer und Romantiker. An einem klaren Vormittag tummelten sich 17(!) Wale in Strandnähe zwischen Basaltfelsen, die vielerorts wie vergessenes Spielzeug aus dem Wasser ragen. Auch wenn die Entfernung für Aufnahmen zu groß war, bleiben solche Momente wohl für die Ewigkeit haften..

 

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