SEPTEMBER 2020 - Murtal
Eigentlich war tagelanger Regen angesagt, vermischt mit Unwettergefahr. Wie so oft schon in diesem Jahr. Ein Temperatursturz sollte ebenso hinzukommen. Wetterbesserung schien auf lange Sicht aussichtslos. Doch die Hütte war gebucht und so trösteten wir uns mit den Worten: „Machen wir eben das Beste daraus“, ehe wir losfuhren..
Doch so kann man sich täuschen: diesmal irrten sich die Wetterpropheten gewaltig. Von Tag zu Tag verzögerten sich die Schlechtwetterphasen. Spätsommerliche Temperaturen erlaubten sogar mehrmaliges Grillen in unserem wunderbaren Ambiente und die Waldböden schenkten uns Nahrung in Hülle und Fülle: dottergelbe Eierschwammerl brauchte man nur einzusammeln; das Suchen konnte man sich ersparen. Oft Handflächengroß und in riesiger Zahl! Die Berge leuchteten im Abendrot und jeder Morgen bot steirische Abwechslung. Mal nebelverhangen, dann wolkenfrei, mit mystischem Bodennebel behaftet oder im warmen Licht eines Sonnenaufgangs. Perfekt, um sich in aller Herrgottsfrüh schon die Kamera aus der Fototasche zu fischen und märchenhafte Stimmung für die Ewigkeit einzufangen. Ungläubig starrten mich dabei 3 Dutzend paar Augen an, verfolgten stets irritiert meine rastlose Motivsuche. Pferde, Kühe, Kälber und ein Fohlen namens „Borsty“. Großes Kino für die Vierbeiner; eine willkommene Abwechslung zu ihrem sonst meist eintönigen Alm-Alltag! Peter Rosegger sagte einmal: „ich suche mein Glück nicht im Zusammentreffen und Genießen irdischer Güter, denn darin ist es nicht zu finden. Ich habe mein Glück stets in der Natur und in der Arbeitsfreude gefunden!“ Mal ehrlich, gebe es einen schöneren Schlusssatz als diesen..?